Die Pfadfindergruppe St.Pölten hat eine Großinvestition gewagt, und sich einen eigenen Fernsehsender gekauft. In der Eile wurde leider auf das Programm vergessen, doch wozu haben wir unsere Pfadis? Die wurden im Zuge des Winterlagers herangezogen, um unser Programm zu füllen – was ein voller Erfolg wurde…

 

Expedition Karlstetten, Sport am Sonntag und Musikantenstadl

Um nach Karlstetten zu gelangen – der Sender verfügte leider noch nicht über die Kapazitäten, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den Drehorten zu transportieren – wurde die Expedition Karlstetten gestartet. Die einzelnen Produktionsteams mussten ihren Weg von St.Pölten aus selbst finden, was sie erfolgreich und auf vielen unterschiedlichen Wegen hinter sich bringen konnten.
Danach war die Einrichtung im Sender eingesagt, die von einer Sendersitzung gefolgt war. Dabei war es notwendig, alle wichtigen PR-Geschichten zu erdenken: Senderlogo, Jingle, Inhalte von Fernsehsendungen, usw. „Sport am Sonntag“ sorgte für die nötige Ablenkung von der anstrengenden Kopfarbeit.
Abends kamen trotz Vorurteilen gegen volkstümlichen Schlager beim „Musikantenstadl“ alle ins Schunkeln– die alten Pfadi-Hadern funktionieren halt immer, vor allem wenn dazwischen beliebte Spiele wie Sitz-Uno und TapTap für beanspruchte Oberschenkel sorgen.

Das perfekte Pfadi-Dinner

In Ermangelung von eigenen Ideen wurde von der Senderleitung ein Format eines anderen Senders einfach geklaut und umgesetzt: Kochen und Bewirten mit Bewertung. Die einzelnen Produktionsteams legten sich bei jeder Mahlzeit ins Zeug, um in den Kategorien Geschmack, Aussehen, Service und Deko die besten Punkte zu ergattern. Die Einführung dieses Sendungsformats sorgte das ganze Lager über für eine appetitliche Versorgung und eine gute Stimmung beim Essen.

Schlag den Leiter und Wetten, dass…?

Ein gesamter Nachmittag war einem spannenden Wettkampf zwischen den Leitern und Kids gewidmet. In vielen Disziplinen, wurde um jeweils einen Punkt mehr pro Runde drinnen und draußen gekämpft: Scheibtruhe fahren, Gaberln, Quiz, Jenga, Seil ziehen, Buchstaben schmecken, Morsen, Nägel einschlagen, Sack hüpfen, uvm. Gewonnen haben natürlich die Kids – haushoch…
Der Abend wurde mit Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker begangen. Am Vormittag wurden fleißig Wetten eingereicht, die am Abend ihre Feuerprobe zu überstehen hatten. Die CaEx schafften es, eine Menschenpyramide zu bauen, die RaRo gurgelten einander Songs aus unserem Liederbuch vor, Luki umrundete einen Tisch der Länge nach, ohne den Boden zu berühren, eine Tetris-Außenwette stapelte uns in unseren Transportbus und Jakob jonglierte auf den Schultern eines GuSp-Kollegen.

Überstellungen und Halstuchverleihung

Da das Lager auch immer Platz für Zeremonien bietet, wurde das Lagerfeuer am Abend nicht nur zum Singen und Rufen genutzt, sondern bot auch einen Rahmen für eine feierliche Halstuchverleihung. Babsi von den GuSp erhielt nach langer Zeit ihr wohl verdientes Halstuch.
Von den GuSp zu den CaEx wurde Jakob überstellt, der von seinen Kolleginnen und Kollegen mit einer kleinen Mutprobe auch gleich in Empfang genommen wurde. Die Nachwirkungen seiner Überstellung sind eindrucksvoll auf einem Foto festgehalten. Auch die RaRo erhielten Zuwachs mit Luki und Georg, die ebenfalls eine haarsträubende Überstellungsaktion zu bewältigen hatten. Anfangs fast enttäuscht von der Ankündigung, es würde keine geben, wurden sie dann doch von ihren Kollegen aufgefordert, ihr Zeug zu packen und ein Biwak für die Nacht im Wald zu bauen, doch auf Grund ihrer eindeutigen Befähigung und im Sinne der Gemütlichkeit wurde dann doch lieber auf ein Nachtlager im Heim zurückgegriffen.

CSI:Karlstetten

Am letzten Tag machte unser Sender auch vor der beliebten Krimiserie CSI nicht Halt. Um ein Drehbuchkonzept zu überprüfen, wurden die Kids in den Produktionsteams losgeschickt, um auf einen Piratenschiff einen Kriminalfall aufzuklären: der Kapitän wurde ermordet, und ein zufällig am Schiff anwesender Graf rief zur Befragung aller Besatzungsmitglieder auf. Mit viel Elan und Kampfgeist wurden die Prinzessin, der Küchenjunge und der Zeugmeister befragt, doch diese und andere Verdächtige konnten nicht überführt werden. Am Ende war dann der Graf der Schuldige und er wurde mit großem Geheul der Tat bezichtigt. Seine Strafe: abwaschen.

 

Der Sender wird verkauft

Das ausgestrahlte Programm war im Endeffekt so toll geworden, dass sich das Leitungsteam schon nach drei Tagen entschlossen hatte, den Sender zu verkaufen – und sich für das Geld in die Karibik abzusetzen. Für die Kids blieb immerhin ein Abzeichen übrig, das man sich aufs Halstuch heften konnte und die Erinnerung an ein gemütliches und kommunikatives Winterlager 2010.